Äußere Hämorrhoiden
Plötzlich auftretende, schmerzhafte Knötchen am After erschrecken oft viele Menschen – in erster Linie, weil sofort von Hämorrhoiden ausgegangen wird. Dabei handelt es sich aber um Analthrombosen, die häufig als äußere Hämorrhoiden bezeichnet werden. Es sind keine Hämorrhoiden im eigentlichen Sinne, sondern ziemlich schmerzhafte Knötchen am äußeren Afterrand. Diese entstehen durch undichte oder geplatzte Blutgefäße. Das austretende Blut sammelt sich unter der Haut an der Afteröffnung und es entstehen ein oder mehrere schmerzhafte Knoten. Diese fühlen sich oft prall, gespannt und fest an. Äußere Hämorrhoiden sind in der Regel bläulich-rot und können die Größe von Stecknadelköpfen aber auch die Größe einer Pflaume haben.
Die wichtigsten Unterschiede zu inneren Hämorrhoiden
Um den Unterschied zu den „echten“, inneren Hämorrhoiden deutlich zu machen, werden hier nun einige der deutlichsten Merkmale dargestellt: innere Hämorrhoiden befinden sich in der Regel innerhalb des Anus, äußere Hämorrhoiden hingegen sind deutlich ertastbar, spürbar und befinden sich ausschließlich außerhalb des Anus. Äußere Hämorrhoiden bluten nicht, sie bilden sich bei der Heilung lediglich zurück. Innere Hämorrhoiden hingegen können leicht bluten. Zudem verursachen äußere Hämorrhoiden mittelstarke bis starke Schmerzen, was bei inneren Hämorrhoiden eher selten ist.
Die Ursachen für äußere Hämorrhoiden
In den meisten Fällen treten Analthrombosen nach einer hohen Spannung des Schließmuskels oder nach starkem Pressen während des Stuhlgangs auf. Auch eine ständige Reizung des Anus, zum Beispiel durch anhaltenden Durchfall oder ständige Verstopfungen, kann eine häufige Ursache sein. Bei Frauen kann ebenso die Monatsblutung als Ursache genannt werden.
Für ein übermäßiges Pressen können auch ungewohnt schwere Arbeiten, schweres Heben oder auch starker Husten die Auslöser sein. Auch bei den im Volksmund sogenannten „Winterkirschen“ nach dem Sitzen auf kalten oder gar nassen Flächen, ist von äußeren Hämorrhoiden die Rede. Eher selten sind ungesunde Ernährung, scharfes Essen, der Konsum von Alkohol, Kaffee und bestimmten Gewürzen alleinige Auslöser für äußere Hämorrhoiden. Gleiches gilt für übermäßigen Stress. Viele Frauen leiden an äußeren Hämorrhoiden während der Schwangerschaft, da der Druck auf den Beckenboden zu den Blutgerinnseln führen kann. Auch während der Geburt und dem starken Pressen kann es zur Bildung von Analthrombosen kommen. Generell sind Menschen zwischen 25 und 55 Jahren am betroffensten, wobei Männer statistisch gesehen häufiger an äußeren Hämorrhoiden leiden als Frauen.
Die Symptome von äußeren Hämorrhoiden
Wie bereits erwähnt sind äußere Hämorrhoiden sehr schmerzhaft. Je nachdem, wie viele Thrombosen vorhanden sind, können die Gerinnsel kirschgroß werden, in seltenen Fällen erreichen die Knoten sogar die Größe von Pflaumen. Dass das am Afterrand deutlich spürbar und sehr unangenehm ist, braucht nicht extra erwähnt werden. Zu den Schmerzen kommen häufig Juckreiz, ein unangenehmes Spannungsgefühl oder größere Schwellungen hinzu. Zudem können sich nässende oder eitrige Entzündungen an betroffener Stelle bilden, die zusätzlich die Haut reizen. Viele Betroffene haben außerdem Schmerzen bei Bewegungen, beim Sitzen oder beim Stuhlgang, da die betroffene Stelle dort immer wieder gereizt und spürbar wird.
Behandlung und Heilung
In der Regel bilden sich äußere Hämorrhoiden in ein bis zwei Wochen von alleine zurück. Schmerz- und juckreizlindernd können auch Hämorrhoidalsalben, Proktologika, Lokalanästhetika in Form einer Hämorrhoiden Salbe oder auch spezielle Zäpfchen sein. All das bekommt man rezeptfrei in der Apotheke, wo man sich auch ausführlich beraten lassen kann oder online. Wenn man schwere Schmerzen hat und zu sehr eingeschränkt ist, kann die Analthrombose auch operativ entfernt werden. Dies geschieht unter lokaler Betäubung. Selbes gilt, wenn das Gerinnsel geplatzt ist und eine Infektion droht. An dieser Stelle ist der Hausarzt der beste Ansprechpartner. Nach der operativen Entfernung und entsprechender Nachsorge, haben die Betroffenen bereits nach ein bis zwei Tagen keinerlei Beschwerden mehr. Dennoch ist ein operativer Eingriff nicht unbedingt notwendig. Um die Heilung zu beschleunigen kann auch auf bewährte Hausmittel zurückgegriffen werden. So bieten sich Sitzbäder, zum Beispiel mit Kamille, sehr gut an. Die Anwendung mit Fettcremes lässt die Haut elastisch bleiben und das Spannungsgefühl lässt deutlich nach. Gegen die Schmerzen gilt auch das kontrollierte Kühlen der betroffenen Stelle, am besten mit Kühlakkus. Eine weitere Reizung des Analbereichs sollte in der Zeit bestmöglich verhindert werden. Dies gilt vor allem für starke Reibungen durch übermäßige Bewegung sowie große Anstrengungen. Die Pflege und Reinigung des Analbereichs ist bei der Heilung ebenso wichtig. So empfiehlt sich die Reinigung mit lauwarmem Wasser, Seife sollte vermieden werden. Begünstigend kann auch die vermehrte Aufnahme von Vitamin C, am besten durch viel Obst, wirken. Die Behandlung richtet sich allein nach der Schwere der Erkrankung und nach den Schmerzen, die entstehen. Allgemein ist die Behandlung und Heilung aber unproblematisch. Hier finden Sie mehr zu den möglichen Behandlungen bei äußeren Hämorrhoiden.
Ist eine Vorbeugung möglich?
Vorbeugend kann man eigentlich nicht viel machen, weil die meisten Ursachen im Alltag selten zu verhindern sind. Wichtig ist auf jeden Fall eine gesunde Ernährung in Form von ballaststoffreichen Nahrungsmitteln sowie genügend Trinken. Ist man beruflich viel an den Stuhl gebunden, können spezielle Sitze oder Kissen genutzt werden. Auf übermäßigen Kraftsport sollte ebenso verzichtet werden.
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